Cerf Island Conservation Programme
Korallenriffe rund um die Seychellen sind im starken Rückgang begriffen - Gründe dafür sind klimatische Veränderungen, die Landrückgewinnung, Schäden durch Schiffsanker, illegales Fischen und unachtsame Besucher. Unsere Absicht ist es, die Rehabilitation des Riffs aktiv zu unterstützen. Deshalb wurde das Cerf Island Conservation Programme (CICP) ins Leben gerufen.
Wie können Sie das Projekt unterstützen?
Es gibt drei unterschiedliche Möglichkeiten Cerf Island Projekte zu unterstützen und somit die Verbreitung der Wiederherstellung der Riffe, die Verwendung von benötigten Materialien sowie die Deckung von Benzinkosten für Schulklassenbesuche zu ermöglichen, da das CICP bereits jetzt eine große Aufmerksamkeit erregt und die Gemeindeinitiative verstärkt. Ihre Unterstützung wird langfristig dem MCSS und SSTF helfen, die Restauration der Korallenriffe auf Cerf Island über CICP vorzunehmen.
- Unterstützen Sie das Cerf Island Conservation Vorhaben mit dem Aufrufen der Facebookseite
- Unterstützen Sie das Cerf Island Conservation Programm mit einer Buchung über SeyVillas
- Adoptieren Sie eine Koralle in den Seychellen: demnächst!
- Leisten Sie Ihren Beitrag auch von zu Hause
Was geschieht hier?
Die tragischen Korallenbleichen in den Jahren 1998 und 2016 sowie der Tsunami im Dezember 2004 haben dafür gesorgt, dass die Riffe im umliegenden Gebiet der Seychellen und Cerf Island schwer beschädigt wurden. Der ohnehin schon sehr langsame Prozess der Erholung und des natürlichen Wiederaufbaus der Korallen wird zusätzlich noch durch illegale Fischerei, Verschmutzung der Häfen, Zerstörung des Riffs durch Schiffsanker, unachtsame und unerfahrene Taucher sowie wachsende Landrückgewinnung erschwert.
Obwohl die Seychelles Sustainable Development Strategy (http://www.egov.sc/edoc/pubs/frmpubdetail.aspx?pubId=26), welche für die Jahre 2012 bis 2020 vorgesehen ist, die Rehabilitation der Korallenriffe auch vorsieht, konnten bisher noch keine nennenswerten Gelder für das Projekt auf Cerf Island mobilisiert werden. Dennoch nutzt die Marine Conservation Society Seychelles (MCSS - http://www.mcss.sc) erfolgsversprechende Bepflanzungstechniken in sehr kleinem Maßstab, um die Riffe, die dem Cerf Island Conservation Programme am nächsten liegen, wieder aufzupäppeln.
Wie funktioniert das Projekt?
Das Cerf Island Conservation Programme ist eine gemeindebasierte Organisation, die sich aus dem Projektleiter, Herr Sayi Leblond und bis zu drei Freiwilligen von der Insel zusammensetzt und alleine durch private Geldmittel und die lokale Kommune auf Cerf Island gefördert wird. Täglich (an Werktagen) sorgt das CICP-Team für saubere Strände und unternimmt geführte Schnorcheltouren mit Touristen, die in einem der Partner-Etablissements absteigen (wie zum Beispiel Cerf Island Resort, L’Habitation Hotel, Tropical Sanctuary und Fairy Tern Chalets). Um die umliegenden Riffe zu schützen und wiederherzustellen, hat das CICP ein Konzept zur Bepflanzung und zum „Gärtnern“ der Korallen entworfen: es wurden Unterwasser-Baumschulen für natürliche und künstliche Korallenriffe gebaut, bepflanzt und genauestens überwacht. Zusätzlich wurden Broschüren und Flyer zur Information gedruckt sowie hielt das Team Vorträge an Schulen und in Freizeitzentren; Workshops, andere Events und Konferenzen wurden abgehalten.
Seit Oktober 2005 haben insgesamt 887 Gäste an Schnorcheltouren des CICP teilgenommen. Im Oktober 2016 wurden dem Projekt weitere fünf künstliche Riffe und zwei Korallen-Baumschulen hinzugefügt. Um die interessierten Schnorchel-Kunden besser zu informieren, werden vor den Touren zwischen Montag und Freitag täglich um 10:30 Uhr Vorträge abgehalten, in denen es um verschiedene Gefahren für die Korallen und deren Vermeidung beziehungsweise Minderung sowie den Schutz der Riffe geht. Auf diese Weise werden in den Kunden das Verständnis und auch das Interesse für das Meeresleben und die Meeresbewohner, denen sie auf einer Schnorcheltour begegnen könnten, geweckt und auch vermittelt, wie man sich dabei korrekt verhält (z.B. kein Anfassen oder willentliches Zerstören von Korallen und anderen Meereslebewesen, etc.). Für die Besucher ist es nicht möglich, die Korallen selbst zu pflanzen, da das nur von gelernten Mitarbeitern durchgeführt werden kann, um den nachhaltigen Erfolg des Projektes auch gewährleisten zu können.
Ziele des Projektes
- Gästeanreicherung
- Kommunales Engagement
- Das Bewusstsein für die Artenvielfalt und Zerbrechlichkeit der Riffe stärken
- Beobachtung der Riffe
- Künstliche Korallenriffstrukturen bzw. -systeme einführen
- Bestehende Strukturen mit Korallen bevölkern
- Aufgezogene Korallen auf natürliche Substrate verpflanzen
Was genau macht die Organisation?
Die Marine Conservation Society Seychelles (MCSS) unterstützt bereits seit 1977 Naturschutzprojekte. Dabei handelt es sich um eine in den Seychellen registrierte nicht-staatliche Organisation und einen anerkannten Spender, der seine unternehmerische Gesellschaftsverantwortung sehr ernst nimmt. Auf diese Weise kann der private Sektor CSR-Zahlungen an die MCSS tätigen, um auch einige der Rehabilitationsprojekte des CICP zu verwirklichen. Die MCSS kann bereits auf mehrere Erfolgsgeschichten zurückblicken, wie zum Beispiel das Environmental Mooring Project, bei dem über 40 Anlegeplätze geschaffen wurden, um Schiffsankerschäden an Riffen zukünftig zu vermeiden. Aber auch Projekte wie das Seychelles Marine Ecosystem Management Programme (SEYMEMP), welches Strategien zur Bekämpfung der Korallenbleiche entscheidender Meeres-Ökosysteme entwickelt; ein funktionierendes, strategisches Management der hiesigen Schildkrötenpopulation, wo neben der Entwicklung des Managements auch die Überwachung eines Krähenhorsts und der Aufbau der Turtle Action Group of Seychelles erzielt wurde; das Marine Mammal Conservation und Depredation Projekt, welches, in Zusammenarbeit mit lokalen Fischern und der Island Convervation Society (ICS), Personen die Methoden und Möglichkeiten der Überwachung von Meeressäugern näher brachte und die Vorfälle langzeitlicher Verwüstung definierte; das Wildlife Conservation Centre in Banyan Tree, welches die äußerst vom Aussterben bedrohten Hawksbill Schildkröten und die Sumpfschildkröten überwacht.
Gemeinsam mit Wildlife Vets International und lokalen Tierärzten dient das Zentrum als Fortbildungseinrichtung, die auch von vielen Schulen besucht wird. Das Team hat auch dafür gesorgt, dass Projekte zur Rehabilitation von Sumpfgebieten und ein Vogelzählsystem eingeführt wurden, genauso die Überwachung des gefährdeten Walhais rundum Mahé, mit Hilfe von Erhebungen und Fotoidentifikation. Mehr Informationen über die Geschichte und Entstehung der MCSS finden Sie hier:
Die Ziele von MCSS und SSTF auf Cerf Island http://www.mcss.sc/projects.html
Das Projekt im Detail
Das Einsetzen der Korallen soll direkt auf Cerf Island's Riffen geschehen. Dabei handelt es sich um das einzige Korallen-Restaurationsprojekt im Sainte Anne Marine National Park. Die Restauration ist für insgesamt drei Gebiete geplant - allesamt Schnorchelbereiche, die direkt vom Strand und ohne Boot erreichbar sind. Die Riffe dort haben bereits unter den Einwirkungen von Landrückgewinnung auf Eden Island, die Korallenbleiche von 1998 und 2016 und dem Tsunami von 2004 gelitten. Diese Gebiete profitieren auch direkt von den Niederlassungen und den Bewohnern von Cerf Island - besonders im Hinblick auf Küstenschutz und den durch den Tourismus eingenommen Unterhalt.
Um einen 600 m2 großen Meeresboden zu rehabilitieren, benötigt das CICP mindestens 2400 Korallenfragmente. Zurzeit verfügen sie über 200 Fragmente in ihren Korallenschulen – zusätzlich noch über 300 in künstlichen Feldern. Seil-Korallenschulen benötigen ungefähr acht bis zwölf Monate, bevor sie auf den „nackten“ Riffen gepflanzt werden können. Geht man von einer 100%igen Erfolgsrate ohne Dezimierungen (wie zum Beispiel Korallenbleiche, Tsunamis oder einen Ausbruch von Korallen-Fressfeinden) aus, würde es bei der derzeitigen minimalen Wachstums- sowie Restaurationsrate mindestens fünf Jahre dauern, um das gesamte Gebiet wie geplant zu bepflanzen.
Bei Korallen-Transplantationen werden Korallenfragmente akquiriert und in eine überwachte, kontrollierte Korallenschule gesetzt, sodass sie ungehindert wachsen können. Im Anschluss werden sie zurück an die negativ betroffenen Stellen verpflanzt, um die lebendigen Korallenstrukturen zu erweitern.
Diese Fragmente werden auf zwei verschiedene Arten gesammelt:
1) Mögliche Korallen dafür sind beispielsweise Fragmente, die von einer Korallenkolonie abgebrochen sind – aufgrund starken Wellengangs, Schiffsanker, Taucher oder andere Faktoren. Obwohl es sich dabei um eine natürliche Form der Reproduktion handelt, können die Fragmente auch in Substraten landen, die für das Wachstum weniger geeignet sind, wie zum Beispiel Schutt oder Feinsand. In solchen Gebieten sind sie eher verwundbar und anfällig für Untergrundbewegungen, die sie kaputtmachen oder erdrücken könnten – das würde den sicheren Tod bedeuten.
2) Bedächtige und wohlüberlegte Aufteilung der Korallen kann hier in gesunden Kolonien erfolgen; diese wurden speziell als „Spenderkolonien“ ausgewählt. Mithilfe von Hammer und Meißel werden Bruchstücke herausgearbeitet und von der Spenderkolonie entfernt, um in der Korallenrestauration verwendet zu werden.
Sobald die Fragmente eingesammelt wurden, werden sie in schwimmende, seilartige Korallenschulen gesetzt, wo sie dann hochgepäppelt werden. Sie werden einmal wöchentlich kontrolliert und gereinigt, um unerwünschte und konkurrierende Organismen fernzuhalten. Auf diese Weise wird dem Fragment die höchstmögliche Überlebenschance zugestanden. Haben sie schließlich die notwendige Größe erreicht um transplantiert zu werden, werden die Korallenkolonien auf die zuvor gut vorbereiteten, künstlichen Flächen oder auch direkt auf die beschädigten Felder verpflanzt. Das Verknüpfen der Kolonien mit künstlichen Feldern wird mithilfe von Kabeln bewerkstelligt – die Korallen werden diese schon bald überwachsen. Ein spezielles Unterwasser-Epoxid wird verwendet, um die Kolonien auf die vorbereiteten Riff-Substrate zu verfestigen. Dieser Unterwasser-Bewirtschaftungsprozess des Sammelns, Wachsenlassens und Transplantierens wird die natürliche Erholung des Riffsystems zusätzlich beschleunigen – es werden schließlich nur belastbare Kolonien, die die Bleiche überlebt haben, verwendet. Somit kann gewährleistet werden, dass auch komplexe Riff-Strukturen regeneriert werden können und optimale Bedingungen für eine Vielzahl von Korallenriffen vorhanden sind.
Sie können die Aktivitäten und Projekte des CICP auf der Facebook-Seite verfolgen:
Es gibt viele Möglichkeiten bereits von zu Hause aus einen Beitrag zu leisten. There are many ways in which you can make a difference, starting at home. Recycling, Upcycling, Wiederverwendung von Einweg-Kunststoffen (Strohhalme, Plastiktüten, Plastikbesteck, Plastikflaschen), Gebrauch von Heizungs- sowie Klimaanlagen reduzieren, Autofahrten reduzieren, weniger Fleisch essen, Wissen über Meerestiere aneignen, regionale Produkte einkaufen sowie erneuerbare Energien aus nachhaltigen Quellen nutzen, sind nur einige Möglichkeiten Ihren persönlichen Beitrag leisten zu können.
Sie finden weitere Informationen auf den darauf folgenden Webseiten:http://www.fao.org/news/story/es/item/197623/icode/
https://www.plasticoceans.org/the-facts/
http://www.georgiaaquarium.org/conserve/conservation/seafood-savvy