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Marcus
von Marcus

Inselparadies im Indischen Ozean

Der 29. September 2018 sollte ein schöner Tag in unserem Jahr werden. An ebenjenem Tag nämlich starteten wir unseren Flug gen Südosten in Richtung Seychellen. Wir, das ist eine harmonische dreiköpfige Familie inklusive eines Sohnes.

Da wir dieses Jahr im Frühling bereits Thailands Süden bereisten, hatten wir die Hoffnung, dass dieser Urlaub unsere letzten Erlebnisse noch in den Schatten stellen würde und wir trotz der vielleicht etwas ähnlichen Szenerie vor Ort viele neue Eindrücke gewinnen können. Von Berlin Tegel abfliegend ging die Reise erst einmal nach London, von wo mit British Airways ein durchaus entspannter Flug nach Victoria folgte. Wie ein gewisser Großteil der Touristen machten wir uns nach einem Autotransfer zum Hafen direkt auf den Weg nach Praslin.

Praslin

Die Überfahrt ist als etwas rau wahrscheinlich am präzisesten illustriert. Am Ziel angekommen war das Grünliche in unseren Gesichtern nicht das einzig Farbenfrohe, ganz im Gegenteil, das Juwel Praslin strahlte uns in all seiner frühsommerlichen Pracht entgegen. Von einem freundlichen Insulaner abgeholt, fuhren wir das erste von vielen Malen quer über die Insel und bestaunten die fürwahr famose Flora des Eilandes. Viele Serpentinen später trafen wir in unserer Unterkunft für die nächsten vier Nächte ein, dem Ocean Jewels Resort am Grand Anse. Zwar konnte man aufgrund des jahreszeitlich bedingt auftretenden Seegrases nicht ins Meer, jedoch entschädigte der wunderschöne Blick über unseren privaten Garten inklusive Liegen und Strandzugang bis hin zum indischen Ozean, welcher sich lediglich um die 20 Meter von unserer Terrassentür entfernt befand (wir residierten in der großen Villa in der ersten Reihe) für Vieles. Das zweistöckige Domizil war eigentlich viel zu groß für uns drei, aber wir verbrachten auf der großen Fläche inklusive Küche, drei Bädern und Wohn- und Essbereich eine entspannte und schöne Zeit. Dies lag nicht zuletzt auch an der superfreundlichen Crew rund um Manager Paul, welcher uns mit vielen guten Ausflugstipps versorgte.

Einer seiner Tipps führte uns an unserem ersten Tag dann auch zum Anse Lazio. Mithilfe des Mietwagens machten wir uns auf den Weg. Die Straßen auf Praslin sind zwar an sich nicht von schlechter Qualität, allerdings teilweise mit immenser Steigung (wir entdeckten 30(!)%) und noch immenseren Haarnadelkurven. Ein kleiner Wagen wie unser Kia Picanto hatte zwar von Zeit zu Zeit Schwierigkeiten an den steilsten Hängen, aber im Großen und Ganzen war er völlig ausreichend und zuverlässig, lange Fahrten gibt es auf der kleinen Insel ja nicht. Diese Fahrten haben uns sehr viel Spaß gemacht und führten auch zu tollen Entdeckungen.

Am Lazio angekommen, genossen wir erst einmal die sonnigen Zustände, welche man trotz des deutschen Rekordsommers besonders nach der anstrengenden Anreise auch dringend brauchte. Nachdem wir uns genug ausgeruht hatten, testeten wir im herrlichen Meer unsere neue GoPro und erfreuten uns am warmen Nass. Anders als an vielen anderen Stränden auf den Seychellen konnte man hier auch ins Wasser, ohne auf spitze Steine zu treffen. Auch unsere Drohne lieferte einige überragende Fotos. Ich denke, wir können jedem Besucher ans Herz legen, einen Blick in die fußläufig erreichbare Nachbarbucht auf der linken Seite zu werfen, mit etwas Glück ist man dort nahezu allein, obwohl der Strand generell alles andere als überfüllt ist.

Anse LazioAnse Lazio Auf dem Rückweg legten wir noch einen Abstecher am Zimbabwe Aussichtspunkt ein, welchen man sich auch getrost sparen kann: nach einer kurvigen Fahrt trifft man oben auf einen abgesperrten Bereich und der Blick über den Urwald ist nicht unbedingt einer, für den sich die Anfahrt lohnt.

Am 2.10. dann besuchten wir den nächsten Traumstrand: den Anse Georgette, ebenfalls im Norden Praslins. Hierfür braucht man eine vorher beantragte Genehmigung, da das Hotel, welchem das Strandgebiet gehört, nicht zu viele Gäste haben möchte. Dementsprechend war der sich in die Felsen schmiegende Strand ziemlich leer und vor Allem wie aus dem Bilderbuch, nur noch schöner.

Anse GeorgetteAnse Georgette Da man mit der Zeit aber auch mal etwas Abwechslung brauchte, verließen wir den schnuckeligen Strand und stürzten uns ganz im Stile des angrenzenden Wasserfalls ins Vallée de Mai und somit ins Abenteuer. Ganz soviel Abenteuer wie erhofft war es dann doch nicht, aber es war auch nicht zu verachten. Mit einem mehr oder weniger fachkundigen, aber sehr freundlichen Guide ging es dann in den Park hinein. Die Tierwelt war nicht gerade enorm, es gab lediglich eine Schlange, Geckos und in der Ferne schwarze Papageien zu beobachten. Woran man jedoch nicht vorbeikam, war die Coco de Mer Palme mitsamt seiner Samen und Früchte. Zweifelsohne beeindruckend, allerdings war es auch irgendwann langweilig, sich ständig anzuhören, wie man denn nun männliche und weibliche Bäume auseinanderhält. Auch der (ohne Guide bewältigte) große Rundweg war zwar durch einen tollen Regenwald führend, aber ohne besondere Highlights. Im Großen und Ganzen war es das viele Geld nicht unbedingt wert, aber es war auch nicht richtig enttäuschend. Man sieht noch genug anderen Regenwald auf den Seychellen.

Vallée de MaiVallée de Mai Um diesen Hammertag ebenso wie die Insel abzuschließen, entschieden wir uns dafür, auch noch eine kurze Tour durch den Süden zu machen. Dort findet man viele spektakuläre Straßen und malerische kleine Buchten, allesamt einen kurzen Abstecher wert, sie liegen außerdem meist sehr nah bei der Straße.

Der 3.10. hielt einen Ausflug für uns bereit, welcher uns ebenfalls vom ortskundigen Vermieter ans Herz gelegt wurde. Auf seinen Tipp hin buchten wir bei Sagittarius Boat Excursions in der Nähe des Paradise Sun Hotels, auf dessen Parkplatz man übrigens sehr gut parken kann, einen Transfer nach Curieuse Islet und zurück. Dies war definitiv eine gute Wahl, mit einem kleinen Boot wurden wir in unter einer Viertelstunde zu unserem Ziel chauffiert. Unsere Erwartungen waren in etwa so groß wie die ersten Objekte, welche wir auf der Insel antrafen: die imposanten Riesenschildkröten sorgten dafür, dass wir bereits nach wenigen Sekunden wussten, dass ein Besuch die richtige Entscheidung war. Diese Geschöpfe waren ebenso beeindruckend wie verfressen, somit mussten wir häufig neue Blätter pflücken, mit welchen wir die Reptilien fütterten. Natürlich schossen wir ebenso fleißig Fotos, wie die Tiere ihr Grünzeug verschlangen. Ein wirklich guter Tipp für eine Aufnahme mit einer aufgerichteten Schildkröte lautet: kraule die Schildkröte am Hals, sie wird denken, dass du Parasiten entfernst und ihren Kopf gen Himmel strecken, damit du weitermachst: so ist es kein Hexenwerk, ein tolles Foto auf Augenhöhe mit dem Reptil zu schießen.

Auf CurieuseAuf Curieuse Nach einer langen Zeit mit unseren neuen tierischen Freunden entschlossen wir uns, die obligatorische Wanderung quer über die Insel zum Doctors House anzutreten, welches wir nach einem circa einstündige und nicht ganz einfachen Marsch auch erreichten. Auf dem Weg ist es ratsam, auf die zahlreichen Spinnen zu achten, welche ebenso bedrohlich wie faszinierend in ihren Netzen sitzen. Ebenso ist es beeindruckend, sich die vielmals anzutreffenden Mangroven, Palmen und Krebse anzuschauen. Am schönen Strand beim weniger spektakulären Doktorhaus warteten wir einige Minuten, bis uns das kleine Boot zur vorher festgelegten Zeit wieder abholte.

La Digue

Der folgende Tag war von der Bootsfahrt nach La Digue geprägt. Diese war um einiges turbulenter als die erste, allerdings auch deutlich kürzer. Obwohl wir ein Wasserfahrzeug nahmen, kamen wir gerädert auf der traumhaften Insel an. In einem der wenigen motorisierten Fortbewegungsmittel auf La Digue wurden wir zum nahegelegen Le Repaire Boutique Hotel gebracht, welches unser Heim für die nächsten fünf Nächte sein sollte. Den Nachmittag verbrachten wir am Anse Severe im Norden, der Strand war sehr schön, das Meer an diesem Tag jedoch zu flach zum Schwimmen.

Am 05.10. nahmen wir die vom Hotel aus gemieteten Fahrräder (hier macht man praktisch alles per Zweirad) in Empfang und begaben uns auf den Weg zum weltberühmten Anse Source d'Argent, die 115 Rupien Eintritt haben sich mehr als gelohnt. Nach wenigen hundert Metern, welche an einigen Riesenschildkröten vorbeiführen (leider nur in einem Gehege), konnte man auf die ersten Ausläufer des Strandes Blicke erhaschen. Die folgenden Buchten waren ein absoluter Traum, türkisblaues und kristallklares Meer. Allerdings waren wir nicht die einzigen, die von der Schönheit dieses Ortes gehört hatten, dementsprechend war es auch gut gefüllt.

Anse Source d'ArgentAnse Source d'Argent Die zwei darauffolgenden Tage verbrachten wir an der gegenüberliegenden Inselseite am Grand Anse, Petite Anse & Anse Cocos. Die Fahrradtour dorthin ist machbar, jedoch ist besonders auf dem Rückweg eine starke Steigung zu bewältigen, bei welcher einige sogar absteigen müssen. Am Grand Anse stellt man sein Fahrrad ab. Ich empfehle, sich unter die Palmenhäuschen ganz links am Strand zu legen, da dies praktisch der einzige Schattenplatz ist. Dies ist kostenlos, jedoch ist es gern gesehen und auch empfehlenswert, sich dort beim überaus freundlichen Kokosnussbudenbetreiber eine Kokosnuss für 50 Rupien zu kaufen, besonders die mit Sternfrucht sind delikat. Auch ein Sprung ins Meer macht aufgrund des fulminanten Wellengangs viel Spaß, jedoch sollte man nah am Ufer bleiben, da eine starke Strömung herrscht.

Beim Petit Anse, eine fünfzehnminütige Wanderung weiter, gilt ähnliches, nur dass dort die Hütten 100 Rupien kosten und ein Kokosnussprodukt inkludiert ist. Auch der Anse Cocos ist ähnlich, nur gibt es hier keine Hütten, aber dafür einige wenige schattenspendende Bäume. Aufgrund der 30-minütigen Wanderung durch den Regenwald dorthin ist man an dem großen Strand auch in überschaubarer Gesellschaft. Im geschützten Bereich ganz links kann man auch wunderbar schwimmen und schnorcheln.

Anse CocosAnse Cocos Am achten Oktober dann kehrten wir zurück zum Anse Source d´Argent. Erneut hatten wir Glück mit der Platzwahl und verbrachten einen schönen Tag dort. Diesmal war das Meer deutlich flacher, sodass man zwischen den ersten zwei Buchten auch super schnorcheln konnte. Man sah tatsächlich einige vortreffliche Meerestiere, wie zum Beispiel Fische. Eine Unterwasserkamera ist ausnehmend lohnenswert. Mit einem Essen beim Gala Imbiss auf dem Weg (unfreundliches Personal, mittelmäßiger Geschmack, hervorragender Preis) endete unser letzter Tag auf La Digue.

Mahé

9.10., gefühlt auch der 9. bis 10. Transfer mit dem Boot. Und auch die heutige Strecke zur Hauptinsel Mahé war kein inneres Blumenpflücken, eher ein Blumenausreißen. Leider mit keinem schönen Wetter belohnt, liefen wir nach einer guten Stunde in den Hafen ein, begleitet von einigen großen Fischerbooten. Victoria ist nicht gerade die Schönheit Mahés, deshalb machten wir uns nach dem Transfer zum Beau Vallon und dem Einrichten im Hanneman Holiday Residence (sehr große Apartments, freundlicher deutscher Besitzer) am nächsten Morgen auf zu einer Inselrundfahrt.

Den Tipp hierfür gab uns unser Vermieter, einen kleinen Mietwagen hatten wir vorher gebucht. Zu unserem Unglück war der Himmel erneut bedeckt und regnerisch, was der Schönheit natürlich keinen Abbruch tat. Nach Norden zum North Point aufbrechend, hielten wir an einigen Küstenabschnitten für Fotos. Dann machten wir uns gen Süden auf, passierten Victoria und fuhren dann bis zum Flughafen. Dabei ist es empfehlenswert, den Weg durchs Landesinnere zu wählen, da er reizvoller ist, die Schnellstraße befährt man sowieso noch bei der Abreise. Anschließend überquerten wir die Berge und fuhren wieder nordwärts, bis hin zum Nationalpark. Dort legten wir zwei kleine, aber feine Stopps bei der Tea Factory und bei den Missionsruinen ein. An beiden Orten hat man eine fantatstische Aussicht.

Teefabrik auf MahéTeefabrik auf Mahé Unser Tag endete mit der Rückkehr zum Hotel und noch einer kurzen Runde Abschlussschwimmen, welches in der Beau Vallon Bucht sehr gut möglich ist.

Am nächsten Tag leider endete dann auch unser Urlaub auf den Seychellen, früh morgens wurden wir abgeholt und flogen über London Heathrow zurück nach Berlin.

Vielen Dank, dass Sie meinen Bericht bis hier hin aufmerksam gelesen haben, ich hoffe, ich konnte Ihnen den ein oder anderen guten Ratschlag geben und ihre Vorfreude auf einen Seychellenurlaub steigern.

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