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Seychellen Reiseführer

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Der Norden Mahés

Sehenswertes und Aktivitäten im Norden Mahés

Beau Vallon Bay

Schaut man sich Mahé auf der Karte an, so streckt sich der nördlichste Inselteil ähnlich wie ein Daumen nach oben und findet am North Point sein Ende. An seine westliche Flanke schmiegt sich die Beau Vallon Bay, welche die zentrale Tourismusregion der Hauptinsel ist. Der mehrere Kilometer lange Strand zählt zu den schönsten, die man sich vorstellen kann. Hier verdichten sich dementsprechend Hotels und andere Urlaubsunterkünfte, Restaurants, Geschäfte etc. und man findet ein breites Angebot an Ausflugsmöglichkeiten und Wassersportarten inklusive Tauchschulen mit gutem Standard.

Image: Beau Vallon, Mahé
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Von Victoria aus ist man mit dem Auto in 15 Minuten am Strand. Man fährt dafür zunächst die Revolution Avenue nach Nordosten, passiert an deren oberem Ende das etwas verfallen aussehende Kolonialhaus Marie Antoinette und folgt links dem Straßenverlauf, der sich in engen Kurven hinaus zum Pass St. Louis schlängelt. Rechts und links der Straße kann man ein wenig vom Leben des seychellischen “Ottonormalverbrauchers” sehen: Man erkennt ein interessantes Nebeneinander von modernen Appartmenthäusern und farbig angestrichenen Holzhäusern mit Wellblechdächern, letztere oftmals blitzsauber hergerichtet, mit Spitzengardinen, schönen Terrasenmöbeln und nicht zu vergessen einer auf dem Dach installierten Fernsehantenne. Nach dem Überschreiten der Passhöhe von St. Louis mutet die Gegend an wie eine andere Welt. Hier gibt es keinen städtisch dichten Verkehr mehr, hier hört man keine hupenden Fahrzeuge, hier herrscht herrliche Ruhe - Zeit zum Durchatmen.

 

Der Nordzipfel Mahés

Es lohnt sich sehr, von der Beau Vallon Bay aus den Nordzipfel Mahés mit dem Auto zu umrunden, bekommt man dabei doch einen plastischen Eindruck der landschaftlichen Vielfalt, die die Insel zu bieten hat. Der größte Genuss während dieser Tour dürfte wohl der traumhafte Ausblick auf das tiefblau leuchtende Wasser und die einsamen grünen Nachbarinseln sein, die man im Verlauf erblicken kann. Nördlich von Mare Anglaise am unteren “Daumen-Ende” führt die schmale Küstenstraße zwischen steil abfallenden Berghängen und einer Vielzahl kleiner Buchten bis hin zur Nordspitze und von dort an der Ostseite wieder zurück in Richtung Süden.

Glacis

Im Laufe der auf der Westseite liegenden Strecke, die sich durch tropisches Grün oberhalb der Küste windet, erreicht man das Dorf Glacis. In dieser traumhaft schönen Gegend erfüllten sich schon in den 1950er Jahren die ersten Europäer den Traum vom eigenen Haus auf den Seychellen. Und so stehen in den engen Buchten und an den Hängen des Örtchens einige luxuriöse Villen sowie einzigartig schöne Resorts, die unvergessliche Urlaubstage versprechen. Der englische Schriftsteller Ian Fleming ließ sich in den 1960er Jahren an diesem Ort für seine James-Bond-Storys inspirieren.

La Bastille

Das alte Kolonialgebäude La Bastille, nördlich des Stadtzentrums von Victoria gelegen, ist Sitz des Ministeriums für Kultur und Information und als Nationaldenkmal der Öffentlichkeit zugänglich (Mo-Fr 8-16 Uhr).

Kreol Fleurage

Umfährt man den North Point und folgt der Straße in südöstlicher Richtung, gelangt man automatisch zum North East Point, an dem sich Kreol Fleurage befindet, der einzige im Indischen Ozean existierende Parfümhersteller. Es lohnt sich, hier einen kleinen Abstecher zu machen und einen Blick in die Werkstatt und das Labor zu werfen. Gerne werden Interessierten hier Informationen zur Herstellung der Duftwässerchen gegeben; auch ist es möglich, an einer Führung durch den Garten teilzunehmen, in dem die für Parfümkompositionen klassischen Pflanzen wie Zitronengras, Patchouli oder Ylang-Ylang wachsen.

Image: Foto: Abspires40 (CC BY 2.0)
 

Eden Island

Passiert man Victoria und steuert auf der alten Küstenstraße in südliche Richtung, kommt man durch das Gewerbegebiet Mahés, in dem die Brauerei sowie ein paar Ziegelfabriken ansässig sind. Die östlich zu sehenden Lagunen entlang der hiesigen Küste entstanden übrigens in den 1990er Jahren, als künstliche Inseln aufgeschüttet wurden. Bei Ebbe fallen manche dieser Regionen, die nun durch den Inselstreifen vom offenen Meer getrennt werden, fast trocken. Die sich innerhalb der Lagunen wieder angesiedelten Mangroven stellen heute eine Brut- und Schutzzone für Fische dar.

Wählt man statt der alten Küstenstraße den East Coast Highway, so führt die Strecke entlang moderner Industriegebiete, vorbei an bereits bestehenden und neu wachsenden Wohnsiedlungen und einem Sportkomplex. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde dem Meer östlich dieses Inselstreifens nochmals Land abgerungen und es entstand Eden Island: Flach wie die Malediven, ähnlich aufgeschüttet wie die Palme in Dubai - allerdings kleiner. Der moderne, 56 Hektar große Komplex mit ausgedehntem Yachthafen ist nur über eine Brücke mit der Hauptinsel verbunden. Hier finden sich exklusive Häuser, die über ganze 16 Hektar umfassende Wasserwege zugänglich sind. Es gibt hier Restaurants und Bars, Boutiquen, einen Supermarkt und sogar private Strände.

Image: Blick auf Eden Island und im Hintergrund auf den Sainte Anne Marine Park
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Eden Island ist nur 8 km vom Flughafen entfernt, die Hauptstadt Victoria erreicht man von hier aus in nur 10 Autominuten. Dem Schauspiel der Fauna und Flora beiwohnen kann man im künstlich angelegten städtischen Feuchtschutzgebiet Roche Caiman gleich nebenan. Das 2,9 Hektar große Gebiet ist ebenfalls ein Resultat aus den Landgewinnungarbeiten, besteht fast ausschließlich aus Frischwasser und enthält Regionen mit tiefem Wasser ebenso wie temporäre Niedrigwassergebiete. Eine Vielzahl an Pflanzen, Vögeln, Insekten, Amphibien, Reptilien und anderen Tieren sind auf die speziellen Habitate, die man in dem Schutzgebiet findet, angewiesen. Der aufmerksame Beobachter kann von montags bis freitags von 09.30 bis 15.30 Uhr hier Watvögel wie z.B. Grünschenkel, Terekwasserläufer, Regenbrachvögel beobachten, ebenso gelbe Rohrdommeln, Nacht- und Mangrovenreiher. Roche Caiman befindet sich zwischen dem Roche Caiman Housing Estate und dem National Sports Complex.

Der Aussichtpunkt La Misere Viewpoint ist mit dem Auto von Eden Island aus in nur 10 Minuten zu erreichen. Dieser malerische Aussichtspunkt bietet einen herrlichen Blick auf Eden Island und auf die anderen Inseln vor der Küste Mahés. Einen besonders guten Ausblick bekommt man hier auf den Saint Anne Marine Park mit seinen 5 Inseln: Cerf, Saint Anne, Round Island, Long Island und Moyenne; Sogar die Umrisse von Praslin und La Digue können in der Ferne gesehen werden! Der Aussichtspunkt ist mit einer großen Karte ausgestattet, sodass Besucher genau nachvollziehen können, was sie in der Ferne sehen.



Der La Misere Viewpoint ist ein kurzer Stop, den Sie auf jeden Fall sehen sollten. Besonders, wenn Sie bereits in der Nähe von Eden Island sind und gerne alle Inseln die Sie besuchen werden (oder die Sie besucht haben) von oben sehen möchten. Entdecken Sie die Georgaphie dieses Archipels mit Ihren eigenen Augen!

 

Die Sans Souci Road

Von Victoria aus sehr lohnenswert: Eine Fahrt über die Sans Souci Road bis zur Westküste. Diese sehr spektakuläre Panoramastrecke führt nicht nur quer über die Insel, sondern auch vorbei an diversen Sehenswürdigkeiten, so dass die Tour mit besonders vielen Highlights gespickt ist. Die Straße verläuft hier und da recht steil und ist zudem sehr kurvenreich - hier sollte man vor Fahrtantritt die eigene Belastbarkeit realistisch einschätzen.

Der Weg nach oben wird aber bereits nach kurzer Zeit belohnt: Nach jeder Kurve eröffnet sich ein atemberaubender Blick auf das Meer, das mit jedem Höhenmeter an Glanz und Leuchtkraft gewinnt. Auf dem Weg zum Gipfel sollte man darum unbedingt kleine Pausen einlegen und die malerische Aussicht ganz und gar in sich aufnehmen. Steigt man aus dem Auto, kann man nicht nur den tollen Blick genießen - wer aufmerksam lauscht, kann auch die Geräusche der heimischen Tierwelt wahrnehmen.

Mission Lodge

Schon an den Ruinen der ehemaligen Mission Lodge, die man kurz hinter der Passhöhe (500 m ü. NN) erreicht, kann man das erste Mal zur Westküste blicken. Die Lodge wurde 1875 von kirchlichen Organisationen erbaut und diente einst befreiten Sklaven als Unterkunft. Man sagt, in dem Pavillon habe schon Königin Elisabeth II bei einer Tasse Tee die Aussicht genossen.



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Tea Factory

In die Welt des Tees eintauchen kann man tatsächlich ein Stück weiter in der Tea Factory. Am dazugehörigen Kiosk, der von montags bis freitags von 9-16 Uhr geöffnet ist, kann man aus einem reichen Angebot einheimischer Sorten schöpfen.

Die ursprünglich aus Kenia eingeführten Teepflanzen gedeihen in dieser von reichen Niederschlägen gekennzeichneten Bergregion so gut, dass der Eigenbedarf des Landes an Tee komplett abgedeckt werden kann; das Ganze erfordert eine Anbaufläche von ca. 110 ha. In dem Café “Tea Tavern” neben der Fabrik kann man prima ein Getränk zu sich nehmen oder auch einen kleinen Imbiss (Mo-Sa 9-16 Uhr), bevor man die Weiterfahrt antritt.

Image: Die Tea Factory auf Mahé
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Port Glaud

Westlich der Tea Factory folgt man dann dem weiteren kurvenreichen Straßenverlauf abwärts in Richtung Port Glaud und kommt nun in den Genuss eines herrlichen Ausblicks auf türkis schimmernde Lagunen und die hier vorgelagerten Inseln. Das letzte fahrbare Stück in Richtung Norden führt von Port Glaud zunächst vorbei an einem Mangrovengebiet. Kurze Zeit später (ca. 1,5 km) verlockt der Bilderbuchstrand von Port Launay zu einem Badestopp.

Wem jetzt nach Action mit hohem Spaßfaktor ist, dem sei das Zip-Lining im Ephelia Resort empfohlen, welches auch nicht-Hotelgästen zugänglich ist. Man wird mit einem Elektro-Buggy einen Hügel hinauf transportiert und geht dann nur noch ein paar Meter bis zum Startpunkt. Es stehen mehrere Seilstrecken zur Verfügung, die jeweils nahtlos aneinander anschließen, so dass man nach insgesamt acht unterschiedlichen Etappen wieder unten ankommt. Kurz vor Schluss rauscht man ganze 120 m über ein kleines Dschungeltal! Eine weitere, zwischen Felsen eingebettete Sandbucht wartet nördlich von Port Launay - in dieser Baie Ternay kann man hervorragend schnorcheln! Die Straße findet hier nun ihr Ende - zur Beau Ballon Bay führt lediglich ein kleiner Fußweg.

Image: In der Bucht von Port Launay kann man hervorragend schnorcheln.
 

Grand Anse

Verlässt man Port Glaud nicht in nördliche, sondern in südliche Richtung, gelangt man nach einer kurzen Fahrt durch Wälder und oberhalb der Küste entlang zur majestätischen Grand Anse. Eingerahmt von den riesigen Granitbergen im Hintergrund breiten sich hier das türkisfarbene Meer und der feinsandige Strand malerisch aus, eine unbebaute Natur ist hier ein wesentliches Merkmal, außerdem gibt es hier kein vorgelagertes Riff. Von Grand Anse Village aus führt die La Misère Road serpentinenreich durch die Berglandschaft auf die Ostseite der Insel.

Der so genannte Vacoa Nature Trail befindet sich ca. 700 m südlich der Abzweigung nach La Misère - Startpunkt ist der gekennzeichnete Parklatz des Hotels “Avani” - und führt innerhalb eines etwa halbstündigen, ebenen Rundgangs durch die Mangrovenauen des Flusses Dauban. Nachdem man den küstennahen Mangrovensumpf, einige Granitfelsen und eine Brücke passiert hat, geht es durch ein eindrucksvolles Waldgebiet, das mit der endemischen Schraubenpinie (kreol.: Vacoa) aufwartet, welche Namensgeberin des Pfades ist.

Image: Grand Anse, Mahé
 

Barbarons

Begibt man sich an dieser schönen, entspannten mittleren Westküste weiter nach Süden, gelangt man bald nach Barbarons, ein langgestrecktes Dorf zwischen dem Grand Anse und dem Barbarons Beach. 2014, nach 15 Jahren Auf- bzw. Anbauzeit, wurde unweit von Barbarons ein 19 Hetar großer Naturpark eröffnet, das Seychelles National Biodiversity Center. Sein oberstes Ziel ist der Schutz und die Pflege der hiesigen Artenvielfalt. In einem eigens angelegten Wald findet man alle fünf endemisches Palmenarten der Seychellen, ein anderer Teil repräsentiert die Flora des Aldabra-Atolls. Im Arboretum wird jeder prominente Besucher des Archipels darum gebeten, hier eine Coco de Mer-Palme zu pflanzen. Der moderne botanische Garten kann montags bis samstags von 7-15 Uhr besucht werden.

Image: Barbarons Beach, Seychellen
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Anse Boileau

An Land geht es entlang der Küste beschaulich weiter. Schwer zugänglich, aber durchaus sehenswert reihen sich mehrere schöne Buchten aneinander: Anse Cimetière, Anse Polite, Anse Lisette. In Anse Boileau zweigt die Montagne Posée Road in Richtung Osten ab und schlängelt sich kurvenreich über den Gebirgsrücken bis nach Anse aux Pins. Nur durch ein schmales Korallenriff geschützt schmiegt sich die kleine Anse Louis an den Inselrand, ein herrlicher Strand bei ruhigem Meer. Fast 60 m erreicht der an ihrem nördlichen Ende in die Höhe ragende Landsporn, auf dem die palmblattgedeckten Dächer der Villen des Maia Luxury Resort aus dem dichten Wald hervorluken - zweifelsohne ein unvergleichlicher Spot für luxuriöse Urlaubstage.

Image: Anse Boileau, Mahé
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Thérèse Island & L'Islette

Bei der Fahrt entlang der nördlichen Westküste kommen einige Inseln in den Blick: Nur wenige hundert Meter vor der Küste liegen Thérèse Island und L’Islette- auf beiden Inseln gibt es traumhafte, nur via Privatboot zu erreichende Strände. Vom Gipfel des 160 m hohen Berges auf Thérèse Island kann man sehr gut die in die Höhe ragenden Bergspitzen von Mahé und auch die Landzunge Pointe L’Escalier (Treppenspitze) sehen. Seinen Namen verdankt der hiesige Felsen den mysteriösen Treppenstufen, die man im Gestein gefunden hat. Ob diese Stufen natürlicherweise in den Felsen gewaschen wurden oder ob frühe Siedler sie ins Gestein geschlagen haben, weiß man nicht - aber letztere Theorie verlockt zu mancher Mutmaßung über einst erbeutete und hier vergrabene Schätze.

 

Ile aux Vaches

Vor der Küste von Barbarons ragt die unbewohnte Ile aux Vaches, die Insel der Seekühe, felsig aus dem Meer. Einst lebten diese Meeressäuger dort zu Hunderten, bis sie eines Tages abgeschlachtet und damit unwiderruflich ausgerottet wurden - so stand es um Umwelt und Nachhaltigkeit auf den Seychellen nicht immer ausnahmslos gut. Ein Besuch der Insel ist weniger reizvoll, umso mehr jedoch das Tauchen in den Gewässern zwischen Insel und Küste.

 

Bel Ombre

Entscheidet man sich in Victoria dafür, in Richtung Beau Vallon Bay zu steuern, so führt einen die Straße etwa 50 m vom Strand entfernt (an der Einfahrt zum Beau Vallon Bay Hotel) weiter nach Bel Ombre. Der Ort erstreckt sich über einige Kilometer und zeigt sich mit einer Kirche, zwei Geschäften und ruhigen Stränden etwas weniger touristisch. Malerisch unterbrechen hier kleine Felsvorsprünge die Strände, und auf der dem Meer abgewandten Seite kann man einige charmante Pensionen finden. Wer ein luxuriöses Ambiente bevorzugt, der kann hier im Fisherman’s Cove Hotel residieren, welches am äußeren westlichen Ende der Bau Vallon Bucht liegt. Die durch Bel Ombre führende Straße endet schließlich in Danzil, einem kleinen Dorf, in dem man das italienische Restaurant “La Scala” findet, welches den Ruf hat, eines der besten der Seychellen zu sein.

Image: Die Anse Major in Bel Ombre ist ein Geheimtipp für Wanderfans!
Image: Anse Boileau, Mahé
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